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Partizipative Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen

Ziel:
Durch eine partizipative Auswahl sollen sich Schlüsselakteur*innen aus einem öffentlichen Projekt auf Klimaschutzmaßnahmen einigen, die tatsächlich umgesetzt werden können. Hier geht es nicht zwangsweise um die effektivsten Klimaschutzmaßnahmen, sondern um diejenigen, die machbar sind.

Zusammenfassung:
Die partizipative Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen wird in einem halbtägigen Workshop durchgeführt. Im Rahmen dieses Workshops können Ergebnisse der Klimawirkungsprüfung, sowie der Variantenauswahl vorgestellt werden. Zudem analysieren die Teilnehmer*innen die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT) des öffentlichen Projektes sowie die Interessen von beteiligten Akteur*innen und gleichen diese mit möglichen Klimaschutzmaßnahmen ab. Für die Auswahl wird die Machbarkeit möglicher Klimaschutzmaßnahmen anhand von unterschiedlichen Kriterien analysiert. Die Ergebnisse der vorangegangenen Projektanalyse liefern den Teilnehmer*innen eine Diskussionsgrundlage, um eine reflektierte Auswahl zu treffen.

Relevanz für Klimaschutz in öffentlichen Projekten

  • In öffentlichen Projekten ist meist eine Vielzahl von Akteur*innen involviert und betroffen. Interessen und Entscheidungsfindungsprozesse unterschiedlicher beteiligter Dezernate der Gemeindeverwaltung und externer Beteiligter können Zielkonflikte bergen. Daher ist es bei der Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen wichtig, solche Maßnahmen auszuwählen, die tatsächlich umgesetzt werden können.
  • Durch eine partizipative Auswahl kann vermieden werden, dass Vorschriften oder politische Vorgaben ignoriert werden oder dass Projekte gesprengt werden.

Schrittweises Vorgehen

Für eine erfolgreiche Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen müssen die richtigen Teilnehmer*innen eingebunden sein. Zudem ist eine konstruktive Atmosphäre wichtig. Für beides müssen die Teilnehmer*innen angemessen vorgestellt, informiert und eingebunden werden. Die folgenden Tagesordnungspunkte geben einen möglichen Rahmen für den Workshop:

  1. Vorstellung der Teilnehmer*innen (15 Minuten)
  2. Präsentation der Projektanalyse und möglicher Klimaschutzmaßnahmen
  3. (15 Minuten)
  4. Gruppenarbeit: Teilnehmer*innen machen sich mit den Ergebnissen und Maßnahmen vertraut (45 Minuten)
  5. Gruppenarbeit: Abgleich und Anpassung der Einschätzung der Klimaschutzmaßnahmen anhand von Kriterien mit der Projektanalyse (45 Minuten)
  6. Priorisierung und Auswahl der tatsächlich umsetzbaren Klimaschutzmaßnahmen (30 Minuten)
  7. Definieren der nächsten Schritte (30 Minuten)

Tipps

  • Den Aufwand für Beteiligte so gering wie möglich halten – ein halbtägiger Workshop sollte genügen.
  • Benutzen Sie möglichst haptische Materialien zur Präsentation der Projektanalyse und vermeiden Sie den Tod durch PowerPoint.
  • Verwaltungen, Behörden und ihre Unternehmen agieren im Rahmen ihrer Vorschriften. Diese können die Machbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen stark beeinträchtigen.

Checkliste für die Vorbereitung der Partizipativen Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen

  • Wurde die Klimawirkungsprüfung bereits durchgeführt?
  • Wurden Akteurs-, SWOT-Analyse und/oder Variantenauswahl bereits durchgeführt?
  • Sind Datum, Raum (und ggf. Catering) für den Auswahlworkshop organisiert?
  • Wurden alle für das Projekt relevanten Akteure*innen eingeladen (Akteursanalyse)?
  • Sind die Akteur*innen, die auch bei der Akteurs- und SWOT Analyse beteiligt waren, an Bord, um einen kontinuierlichen Prozess zu gewährleisten (hier ggf. verfügbare Daten im Vorfeld abstimmen)?
  • Wurden noch weitere Akteure*innen für den partizipativen Prozess gewonnen?
  • Wissen die Teilnehmer*innen worum es im Workshop geht und was mit den Ergebnissen  passiert?
  • Wurden die Agenda und alle weiteren relevanten Informationen im Vorfeld verschickt?
  • Ist die Kontaktperson in der Kommune ausreichend informiert?
  • Sind alle Materialien organisiert (Pinnwände, Stecknadeln, Moderationskarten, Klebepunkte zur Priorisierung, Stifte, Flipchart, Flipchartpapier, Beamer, Laptop, PPT)
  • Ist eine Dokumentation der Ergebnisse sichergestellt?
  •  …

Vorschläge für die Präsentation der Projektanalyseergebnisse

Benutzen Sie idealerweise große Pinnwände, auf denen die Ergebnisse der SWOT- und Akteursanalyse sowie der Variantenauswahl dargestellt werden. Indem Sie Ergebnisse auf Moderationskarten übertragen und anpinnen, machen Sie diese für die Teilnehmer*innen zugänglich. Die Teilnehmer*innen können einzelne Moderationskarten verrücken, abnehmen und oder ersetzen. So werden die Ergebnisse von den Beteiligten validiert und direkt angepasst.


Einbettung in den KöP-Ansatz

Die partizipative Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen wird im Rahmen der Auswahlphase durchgeführt (siehe Abbildung, Phase 3).

Die partizipative Auswahl findet in der Regel statt, sobald Sie die für Sie relevanten Instrumente, Vorgehensweisen und/oder Checklisten der Analysephase (Phase 2) angewandt haben. Im Rahmen der Analysephase sollten Sie im Idealfall bereits mögliche alternative Maßnahmen für Ihr Vorhaben generiert haben. Aus diesem Angebot an alternativen Optionen werden im Rahmen der Phase 3 und unter Beteiligung von Schlüsselakteur*innen, die Klimaschutzmaßnahmen ausgewählt, die sich in Ihrer Kommune auch tatsächlich umsetzen lassen. Ein Folgeschritt zur Auswahl geeigneter Maßnahmen, ist die finale Priorisierung einer einzelnen oder mehrerer Klimaschutzmaßnahme*n für Ihr Vorhaben.

Ziel des Prozesses ist es, die aus Klimaschutzsicht bestmögliche und für die Kommune tatsächlich umsetzbare Alternative auszuwählen. Arbeiten Sie daher stets entlang der Phasen des Prozesskreislaufs, aber drehen Sie durchaus Schleifen.

LEITFRAGEN ZUR VERWENDUNG DER PARTIZIPATIVEN AUSWAHL:

  • Haben Sie bereits die für Sie relevanten Instrumente, Vorgehensweisen und/oder Checklisten der Phase 2 durchgeführt?
    • Wurden alle alternativen Möglichkeiten überprüft, um die negativen Auswirkungen, die durch das Vorhaben verursacht werden, reduzieren bzw. vermeiden zu können (Variantenauswahl)?
    • Wurde eine Analyse der relevanten Akteur*innen durchgeführt (Akteursanalyse)?
    • Wurde eine Analyse von Projektbedingungen- und Kontexten durchgeführt (SWOT Analyse)?
  • Haben Sie noch keinen Auswahlprozess für geeignete Klimaschutzalternativen durchgeführt und/oder Klimaschutzpotenziale priorisiert?
  • Haben Sie bereits die notwendige Unterstützung für die Optimierung Ihres Projektes nach Klimaschutzaspekten?

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