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Nachbereitung der Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen
Ziel:
Die Nachbereitung der Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen zielt darauf ab, dass die Ergebnisse - wo nötig - nochmals überprüft werden und alle Beteiligten ein klares Verständnis für die nächsten Schritte haben.
Zusammenfassung:
Der Zeitplan für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen wird nur in den seltensten Fällen schon nach der Auswahl klar definiert sein. Genauso wenig kann davon ausgegangen werden, dass alle relevanten Entscheidungsträger*innen in den Auswahlprozess involviert sind. Vor diesem Hintergrund ist eine Dokumentation des Auswahlprozesses und der nächsten Schritte genauso wichtig, wie das Organisieren von Folgeterminen mit Akteur*innen, die nicht in den Prozess involviert waren. Ansonsten gehen wichtige Informationen verloren. Auch ist die Motivation der Beteiligten direkt nach einem Workshop meist am Größten, weshalb man diese Stimmung nutzen sollte, um zügig die nächsten Schritte zu planen.
Relevanz für Klimaschutz in öffentlichen Projekten
- Da Entscheidungen über Klimaschutzmaßnahmen häufig von unterschiedlichen Stellen in der Verwaltung bestätigt werden müssen, ist es notwendig Entscheidungsträger, die nicht direkt in der Auswahl der Maßnahmen beteiligt waren, miteinzubinden.
- Zudem muss sichergestellt werden, dass alle Beteiligten innerhalb und außerhalb der Verwaltung Klarheit über ihre Verantwortlichkeiten bei der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen haben.
Schrittweises Vorgehen
- Ergebnisse und Auswahl der Klimaschutzmaßnahmen klar zusammenfassen
- Sicherstellen, dass Aufgaben für die Umsetzung der Maßnahmen klar definiert sind und die Verantwortlichen sich dessen bewusst sind
- Einen klaren Zeitplan für die nächsten Schritte definieren
- Die weitere Kommunikation zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen klären
- Gegebenenfalls Treffen zur Verifizierung der Auswahlergebnisse mit Entscheidungsträger*innen organisieren, die nicht im Auswahlprozess involviert waren
Tipps
Die Dokumentation der Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen ist nicht nur ein Prozess, der für die Akten wichtig ist. Ein Workshop-Bericht oder ähnliche Formen der Dokumentation können als hilfreiches Instrument dienen, um erneute Rückmeldungen zu dem Prozess einholen zu können und beteiligte Akteur*innen an ihre Aufgaben zu erinnern
Checkliste für die Zusammenfassung der Workshop-Ergebnisse
- Wurden die Ergebnisse abfotografiert?
Ist keine hochwertige Kamera zur Hand, können auch mit der kostenlosen Handy App „Office Lens“ gute Fotos der Ergebnisplakate gemacht und gleich als Bilddatei oder pdf-Datei abgespeichert, bzw. verschickt werden. Es gilt die Devise, lieber ein Foto zu viel, als eines zu wenig, denn nichts ist ärgerlicher als verlorengegangene Ergebnisse. Auch sollten die Fotos schnellstmöglich gesichert werden und es sollte sichergestellt werden, dass alle Akkus aufgeladen sind. - Gibt es einen Protokollanten / eine Protokollantin?
Wenn ja, dann ist es wichtig, die Person ausreichend vorzubereiten. Ein vorgefertigtes Dokument mit Leitfragen kann hierfür hilfreich sein. Es ist wichtig, dass die Hauptpunkte der Diskussionen festgehalten werden, also das, was nicht auch schon in der Agenda oder auf den Postern steht. Die Plakate / Moderationskarten & Co. können im Nachhinein abgetippt werden. Gibt es keine*n Protokollanten / Protokollantin, dann muss entweder eine Person aus dem Moderationsteam Notizen machen oder es wird gefragt – je nach Kontext – ob eine Person aus der Gruppe die Protokollierung übernehmen kann. Es sollte aber zumindest sichergestellt werden, dass eine Fotodokumentation der Ergebnisse vorgenommen wird. - Werden die Moderationskarten-Regeln eingehalten?
Für eine ordentliche Dokumentation ist es wichtig, dass die Teilnehmer*innen gut leserlich schreiben. Hier einige Faustregeln, auf die zu Beginn des Workshops hingewiesen werden sollte: keine Großbuchstaben // maximal drei Zeilen pro Karte // leserlich schreiben // den Platz auf der Karte ausnutzen, nicht zu klein schreiben // jede Karte = eine Idee. - Ist das Material vollständig vorhanden und nutzbar?
Es klingt banal, aber vor jedem Workshop ist es wichtig zu prüfen, ob das Material vollständig vorhanden und nutzbar ist, sprich, ob alle Stifte, Marker etc. auch wirklich noch schreiben und aufgefüllt sind. - Haben die Teilnehmer*innen ihr Einverständnis für Fotos gegeben?
Möchte eine Person nicht fotografiert werden, kann diese einen Klebepunkt am Namensschild befestigen. Es ist wichtig zu kommunizieren, was mit dem Bildmaterial passiert. - Sind alle Kontaktdaten der Teilnehmer*innen vorhanden und ist sichergestellt, dass das Protokoll zeitnah nach der Veranstaltung verschickt wird?
Um die motivierte Stimmung, die nach einem erfolgreichen Workshop herrscht, nicht abflauen zu lassen und damit wichtige Impulse und Ideen nicht verlorengehen, sollte das Protokoll möglichst zeitnah verschickt werden (inkl. Zeitleiste mit den nächsten Schritten). Darin sollte klargestellt werden, wie es weitergeht, z.B. wann das nächste Treffen stattfindet.
Einbettung in den KöP-Ansatz
Die Nachbereitung zur partizipativen Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen wird im Rahmen der Auswahlphase durchgeführt (siehe Abbildung, Phase 3).
Nachdem Sie sich im Rahmen des partizipativen Auswahlprozesses auf eine umsetzbare Klimaschutzmaßnahme geeinigt haben, empfiehlt es sich die Ergebnisse der Maßnahmen-Priorisierung erneut zu überprüfen und alle weiteren Schritte festzulegen. Somit gehen keine wichtigen Informationen bei der weiteren Planung und Umsetzung verloren.
Ziel des Prozesses ist es, gegeben der vorliegenden kommunalen Rahmenbedingungen (Bsp. finanzielle Situation, etc.), die aus Klimaschutzsicht bestmögliche und für die Kommune tatsächlich umsetzbare Alternative auszuwählen und plausibel begründen zu können. Arbeiten Sie daher entlang der Phasen des Prozesskreislaufs, aber drehen Sie durchaus Schleifen.
LEITFRAGEN; WANN SIE DIE AUSWAHL DER KLIMASCHUTZMASSNAHMEN NACHBEREITEN SOLLTEN:
- Haben Sie bereits die für Sie relevanten Instrumente, Vorgehensweisen und/oder Checklisten der Phase 2 durchgeführt?
- Wurden alle alternativen Möglichkeiten überprüft, um die negativen Auswirkungen, die durch das Vorhaben verursacht werden, reduzieren bzw. vermeiden zu können (Variantenauswahl)?
- Wurde eine Analyse der relevanten Akteur*innen durchgeführt (Akteursanalyse)?
- Wurde eine Analyse von Projektbedingungen- und Kontexten durchgeführt (SWOT Analyse)?
- Wurde eine partizipative Auswahl von Klimaschutzmaßnahmen durchgeführt?
- Haben Sie bereits einen Auswahlprozess für geeignete Klimaschutzalternativen durchgeführt und/oder Klimaschutzpotenziale priorisiert?
- Haben Sie die Ergebnisse zu den priorisierten Klimaschutzalternativen noch nicht erneut überprüft, hinterfragt und alle weiteren Schritte dokumentiert?
- Haben Sie sich die Unterstützung der ausgewählten Maßnahmen bereits verbindlich bestätigen lassen?